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Nine (2009)

25/02/2010 By Groarr Leave a Comment

Nine
Land: USA, Italien
Regie: Rob Marshall
Drehbuch: Michael Tolkin, Anthony Minghella, Mario Fratti (Musical)
Darsteller: Daniel Day-Lewis, Marion Cotillard, Penélope Cruz, Sophia Loren, Kate Hudson, Judi Dench, Nicole Kidman, Stacy Ferguson, u.a.
Kamera: Dion Beebe
Schnitt: Claire Simpson, Wyatt Smith
Musik: Andrea Guerra
Laufzeit: 118 Minuten
Kinostart: 25.02.2010
Verleih: Ascot Elite
Weitere Infos bei IMDB

Guido, Guido, Guido!

von Simon Reber

Rob Marshall versucht mit Nine an vergangene Musicalerfolge anzuknüpfen. Dies gelingt ihm bedauerlicherweise nicht. Sein neuster Film ist uninspiriert, klicheebeladen und dümpelt mit langweiligen Melodien zwei Stunden fast unerträglich vor sich hin. Schade, denkt man an all die Star-Power die sich im Film zusammengefunden hat.

Der italienische Meisterregisseur Guido Contini (Daniel Day-Lewis) ist nicht zu beneiden: lediglich zehn Tage trennen ihn noch vom Drehbeginn seines neusten Films, ambitiös Italia betitelt. Ein Film, der die Seele Italiens auf die Leinwand und Guido, nach zwei cineastischen Tiefflügen, wieder auf vertraute Pfade bringen soll. Die prunkvollen, kostspieligen Sets stehen, die eleganten, ausgeschweiften Kostüme sind bereits genäht und Guidos Muse Claudia (Nicole Kidman) wird die Hauptrolle spielen – alles scheint nach Plan zu laufen. Einzig ein Drehbuch wird vermisst. Ideen dazu fehlen Guido gänzlich. Mit diesem Malheur konfrontiert, sieht er sein Heil nur in der Flucht: Weit weg von allen Verpflichtungen, weg von seiner Sinnes- und Schaffenskrise, weg von seiner Ehefrau Luisa (Marion Cotillard), seinem Produzenten und seiner gesamten Filmcrew. In einem noblen Kurhotel, einige Autostunden ausserhalb Roms, versucht Guido zur Ruhe zu kommen, um endlich am längst überfälligen Drehbuch werkeln zu können. Dabei verliert er sich in den Gedanken an die Frauen, die sein Leben geformt und geprägt haben.

Rob Marshalls Musical Nine, sein Versuch an den früheren Erfolg von Chicago anzuknüpfen, basiert auf der Broadwayumsetzung von Federico Fellinis autobiografischem Film 8½ aus dem Jahre 1963. Letzterer ist ein unbestrittenes Meisterwerk und gilt als einer der schönsten und ergreifendsten Liebeserklärungen an das Medium Film. Einen solchen Status wird Nine aber bestimmt nicht erreichen. Dies verblüfft, schaut man auf all die illustren Namen, die sich in der Geschichte um Guido Continis Irrungen und Wirrungen zusammen gefunden haben: Nicole Kidman, Judi Dench, Kate Hudson, Marion Cotillard, Penelope Cruz, Fergie, Sophia Loren und nicht zu vergessen, der zweifache Oscarpreisträger Daniel Day-Lewis. Geballte Starpower! Zweifelsohne, Marshall konnte Stars für seinen Film verpflichten – er rief und sie kamen. Bedauerlicherweise verpassten es aber die Drehbuchautoren, sie zu Charakteren zu machen. Sie blieben was sie sind: Stars. Nicht einmal Daniel Day-Lewis, der als einer der besten, wenn nicht der Beste seines Fachs gilt, vermag zu überzeugen. Sein Guido versprüht in keinster Weise das so bitter nötige „dolce vita“. Er ist einfach kein Italiener! Da hilft auch sein italoamerikanischer Akzent und das hie und da eingestreute „va bene“ herzlich wenig.

Nine ist ein Musical und bekanntlich steht oder fällt ein Musical mit der Qualität der Musik. Doch auch hier vermag Marshalls Film nicht recht zu überzeugen. Viele der Lieder sind musikalisch zu komplex oder dann zu monoton und zu uninspiriert, als dass man sie geniessen könnte. Musikalische Langeweile macht sich schon nach wenigen Liedern breit. Einzig Fergies Song, „Be Italian“, ist ein Ohrwurm und verfolgt einen noch lange nach dem Abspann des Filmes. Ansonsten wird der Zuschauer mit Dutzendware, wie Denchs „Foliere Bergere“, Day-Lewis’ „Guido’s Song“ oder Lorens „Guarda La Luna“ abgespeist. Schade, denn Gesangstalent wäre genügend vorhanden gewesen. Glücklicherweise wird aber meist noch getanzt und so kann man seine Konzentration weg von der Musik und hin zu den überaus geglückten Choreographien wenden. Diesbezüglich überzeugt vor allem Kate Hudson, die in „Cinema Italiano“ tanzt, als gäbe es keinen Morgen mehr. Penelope Cruz hingegen zieht den Zuschauer auf ganz eigene Weise in ihren Bann: Mit vollem Körpereinsatz räkelt sie sich leicht bekleidet, lasziv, frivol und zügellos, so dass es überhaupt niemandem in den Sinn käme, sich von so etwas wie Musik ablenken zu lassen.

Schade! Mit eingängigerer, inspirierterer Musik und lebendigeren Charakteren hätte Nine ein ganz toller Musicalfilm werden können. So drängt sich die Frage auf, ob sich ein Kinobesuch überhaupt lohnt oder man stattdessen nicht lieber Fellinis genialer Vorlage.



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Filed Under: Neuigkeiten Tagged With: Daniel Day-Lewis, Nine (2009), Rob Marshall

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