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The future is now: Wenn sich filmischer Futurismus in der Gegenwart verankert

10/03/2010 By Groarr Leave a Comment

von Dave Maurer

Das Jahr 2010 ist ein düsteres Kapitel für die Menschheit: Wir kämpfen mit Seuchen, toxischer Luftverschmutzung, ausserirdischen Flugobjekten, deformierten Klonsoldaten, verwachsenen Mutationen und blutgierigen Strassenbanden. Die Hände schweissverklebt um eine grosskalibrige Schusswaffe geklammert, kriechen wir durch von Bombenkratern verunstaltete Häuserruinen und lassen unsere Augen hektisch über die trostlose Umgebung huschen. Der Atem zeichnet kleine Wölkchen in die bitterkalte Luft und die panischen Todesschreie in weiter Entfernung wachsen zur Kakophonie an. Im Jahr 2010 ist der Mensch an das untere Ende der Nahrungskette gerutscht, aus dem einstigen Jäger ist nun ein verängstigter Gejagter geworden – so zumindest die Rahmenhandlung einer Vielzahl von postapokalyptischen A- und B-Movie-Produktionen, die allesamt das Jahr 2010 zum Ende der Menschheit erklärt haben. Sehen Sie Parallelen zwischen filmischischer Zukunftsszenarien und Ihrem derzeitigen Umfeld, jetzt wo wir bereits Mitte 2010 ansteuern?

Wenn nicht, wie wäre es denn mit folgender Ausgangsituation: An jeder Ecke steht ein schwerbewaffneter Polizist, mobile Überwachsungskameras umschwirren vorbeieilende Passanten wie Blutfliegen eine triefende Wunde und Ausländer werden wie Vieh zusammengetrieben und weggeschleppt – was sich zuerst anhören mag wie ein neuer Vorstoss der Zürcher SVP zum Thema erhöhte Polizeipräsenz und härtere Asylantenbestimmungen, ist in Wirklichkeit das dystopische Szenario des Filmes Soylent Green aus dem Jahr 1973. Ein wahrlich düsteres Bild malte Visionär Richard Fleischer damals von der nahenden Zukunft: Der Zuschauer wurde mit einer grob bepinselten Welt konfrontiert, die ihren Bürgern Suizid als der einzige Weg zu einer aufrechten Existenz aufzwang. Doch ist das futuristische Szenario von Soylent Green wirklich noch so realitätsfern, wie es damals zur Veröffentlichung des Filmes erschien? Grossbritanniens Überwachungswahn hat Fleischers pechschwarze Zukunftsphilosophie auf jeden Fall schon spielend übertroffen und ein weltweiter Rassenhass frisst manch einer Gesellschaft das soziale Fundament weg. Es mutet schon fast ironisch an, dass der moderne Mensch den technologischen Fortschritt, welchen diese Filme oftmals durch den Einsatz von Raumschiffen und Hologramm-Kommunikation darstellten, (noch) nicht erreichen konnte, sehr wohl aber mit den pessimistischen Gesellschaftszerfall-Theorien der Werke mithalten kann.

Auf dem filmischen Zeitstrahl haben wir bereits viele Weltuntergänge, Alieninvasionen und Dämonenattacken überstanden: Die Zahl 2000 war lange Zeit bei vielen Drehbuchschreibern und Regisseuren dermassen beliebt, dass viele ihre Filme in diesem Zeitraum ansiedelten. 2000 klang futuristisch, und war weit entfernt vom grauen Alltag. Doch die 2000er sind längst angebrochen, schon eine ganze Dekade ist nun seit dem pompösen Millennium verstrichen – die mordlustigen Invasoren aus dem Weltall, die Rückkehr des Messias und der Untergang der Welt lassen also offenbar nach wie vor auf sich warten. Einen sicheren Wert gibt es aber: Die amerikanischen Filmeschmieden lieben die Thematik der ungewissen Zukunft inbrünstig und spinnen ausgesprochen gerne ihr futuristisches Seemannsgarn um wage Zukunftstheorien.

Die „Doomsday-Clock“ (die Weltuntergangsuhr) hat ihren Zeiger bereits auf ein neues Datum ausgerichtet: Am 21.12.2012 soll es wieder einmal soweit sein, Besuch aus fremden Galaxien oder das Ende allen Lebens wird erwartet und pumpt Freude und Leben ins Herzen eines jeden Verschwörungsfanatikers. Auch haben sich dieses Jahr gleich mehrere Filme mit dem Phänomen „Weltuntergang“ beschäftigt, zu den bekanntesten Vertretern dürfte hier wohl Roland Emmerichs millionenschwerer Blockbuster 2012 zählen. Und Hollywood und Konsorten werden es sich natürlich nicht nehmen lassen, dieser Thematik noch ein paar gehaltlose Filme zu spendieren, was die Ankündigung von Werken wie Meteor Apocalypse, oder After Armageddon bereits andeutet. Doch sollten sich die zuständigen Produzenten hier bei der Produktion nicht allzu viel Zeit lassen, denn wie wir wissen: In der nahen Zukunft gibt es schliesslich keine Kinos mehr. Nur noch Mutanten und ähnliche Monstrositäten. Oder droht uns vielleicht sogar ein Kampf um eine halbzerfallene Bibel, wie es aktuell der Film The Book of Eli prophezeit? In zwei Jahren werden wir es wissen…

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Filed Under: Standpunkte Tagged With: Book of Eli (2010), Soylent Green (1973)

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