von Severin Auer
Über Wochen wurde der geneigte Filmfan darüber im Ungewissen gelassen, um was es sich bei Christopher Nolans neuem Film Inception genau dreht. Erste kurze Teaser und Aussagen vom Regisseur selber, liessen nur vage Vermutungen zu, in welche Richtung der Film steuern würde. Doch je näher der Release-Termin rückt, desto mehr Informationen werden an die Öffentlichkeit durchgegeben. Bis der Film am 29. Juli in den Kinos landet, dauert es aber noch eine ganze Weile. Angesichts der Tatsache, dass nun seit einigen Tagen die offizielle Inhaltsangabe bekannt ist und sogar ein erster längerer Trailer im Kino gezeigt wird, beginnt das Cineastenherz zu hüpfen. Es ist dieses Kribbeln im Bauch, das einen die Vorfreude auf ein grosses Filmerlebnis ankündet. Natürlich darf man die Erwartungen nicht zu hoch ansetzen und einige werden sich ohnehin soweit unter Kontrolle haben, dass sie sowohl auf das Lesen des Inhalts sowie das Schauen des Trailers im Vorfeld bewusst verzichten. Wer sich also nicht mit Vorabinformationen füttern lassen möchte, sollte die folgenden Abschnitte vielleicht besser überspringen. Verpassen wird man dabei auf jeden Fall das Gefühl, bald einen ganz besonderen Film zu sehen. Ein Film, der eine intelligente und verzwickte Geschichte mit atemberaubenden Bildern paart. Eine ähnliche Mischung aus Verwunderung und Vorfreude konnte man vor über 10 Jahren bei den ersten Bildern von The Matrix erleben, wobei die Studios jenen Film damals nur vorsichtig aufs Publikum losgelassen hatten, während man bei Inception die Promotionsmaschine längst angeworfen hat. Und auch wenn Neo und Konsorten dank der zwei Fortsetzungen etwas an Prestige verloren haben, so lässt sich mit diesem Vergleich dennoch jener Zustand beschreiben, welcher einen befällt, wenn man den Trailer zu Inception gesehen hat.
Die offizielle Inhaltsbeschreibung lautet übersetzt wie folgt:
Dom Cobb (Leonardo DiCaprio) ist ein geschickter Dieb, der absolut beste in der gefährlichen Kunst der Extraktion („extraction“). Er stiehlt wertvolle Geheimnisse aus den Tiefen des Unterbewusstseins während des Traumzustandes. Dann, wenn dieses am verletzlichsten ist. Cobbs seltene Gabe machte ihn zu einer begehrten Person in einer heimtückischen neuen Welt der organisierten Spionage. Allerdings wurde er dadurch auch zum internationalen Flüchtling und hat alles verloren, was er jemals liebte. Nun erhält Cobb die Chance sich aus diesem Zustand zu erlösen. Mit einem letzten Job könnte er seinen Namen reinwaschen und wieder sein altes Leben zurückbekomen, aber nur wenn er das Unmögliche schafft – „Inception“. Statt den perfekten Raub zu inszenieren, müssen Cobb und sein Team von Spezialisten genau das Gegenteil erreichen. Ihre Aufgabe ist nicht eine Idee zu stehlen, sondern eine „einzupflanzen“. Sind sie erfolgreich, könnte es das perfekte Verbrechen sein. Aber kein noch so sorgfältiges Planen, Analysieren und Informieren kann das Team auf jenen gefährlichen Gegner vorbereiten, der jeden Schritt bereits im Voraus zu kennen scheint. Ein Gegner, den nur Cobb hätte kommen sehen können.
Christopher Nolan (Memento, The Prestige, The Dark Knight) trägt die Idee zum Film bereits seit einiger Zeit mit sich herum. Eine erste Drehbuch-Version soll er bereits vor sieben oder acht Jahren geschrieben haben. Nolan sieht die Träume als natürlichen Zustand, den jeder Mensch Nacht für Nacht erfahren kann. Es ist die Faszination von der Grenze zwischen Traum- und Wachzustand. Die einzige „fremde“ Idee im Film sei entsprechend die futuristische Technik, die es erlaube in die Gedankenwelt einer anderen Person einzudringen und daran teilzunehmen.
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