von Severin Auer
2010 hatte noch nicht allzu viele grossartige Filme parat. Natürlich gibt es immer wieder ein Kleinod zu entdecken, doch über diese stolpert man doch vielmehr, als dass man sie schon im Voraus auf der Must See-Liste haben würde. Anders verhält es sich mit Inception, Toy Story 3 – die Summer-Blockbuster – und Enter the Void (eigentlich 2009), die man sich für dieses Jahr fett markierte. Gegen Jahresende kommt nun auch wieder das Oscarrennen in Schwung.
Gespannt wartet man z.B. auf The Tree of Life (Sean Penn, Brad Pitt) oder Hereafter (Clint Eastwood). Ebenfalls vor der Tür steht Darren Aronofskys Black Swan, der im September die Filmfestspiele in Venedig (1. – 11. September) eröffnen wird. Bereits The Fountain (2006) und The Wrestler (2008) feierten in der italienischen Hafenstadt ihre Weltpremiere, wobei er für zweiteren sogar den Goldenen Löwen bekam. Nachdem vergangene Woche die ersten Bilder zu Black Swan aufgetaucht waren, ist nun auch der erste offizielle Trailer im Netz zu finden. Der erste Eindruck lässt dem Cineasten das Wasser im Munde zusammenlaufen. Aronofsky begibt sich mit diesem Film in übernatürliche Gefilde und kreiert eine spannungsgeladene Atmosphäre. Bereits Natalie Portmans einleitende Worte, die mit einem kindlichen, leicht zittrigen, aber eindringlichen Stimmchen vorgetragen werden, packen sofort. Dazu die stimmungsvolle musikalische Untermalung von Clint Mansell, die auf Elementen von Tchaikovskys Ballet “Schwanensee” basiert. Zu sehen gibt es erstmals auch Andeutungen der übernatürlichen Elemente, die nicht nur paranoide Auswüchse annehmen, sondern auch einer kafkaesken Verwandlung zu gleichen scheinen. Man darf wirklich gespannt sein: Der Trailer präsentiert sich wie eine Mischung aus Roman Polanskis Le locataire (1976), David Cronenbergs The Fly (1986) und Satoshi Kons Perfect Blue (1998).
von Severin Auer
Die offizielle Inhaltsangabe liest sich übersetzt wie folgt:
Black Swan ist die Geschichte von Nina (Portman), einer Ballerina an einem New Yorker Ballett, deren Leben sich komplett um das Tanzen dreht. Sie wohnt zusammen mit ihrer Mutter Erica (Barbara Hershey), ehemals ebenfalls Ballerina, die die Ambitionen ihrer Tochter eifrig mitträgt. Als der künstlerische Leiter Thomas Leroy (Vincent Cassel) entscheidet, zur neuen Produktion Schwanensee, die Primaballerina Beth MacIntyre (Winona Ryder) zu ersetzen, ist Nina die erste Wahl. Aber Nina bekommt Konkurrenz von der neuen Tänzerin Lily (Mila Kunis), die Leroy ebenfalls überzeugt. Schwanensee verlangt nach einer Tänzerin die sowohl den weissen Schwan mit Unschuld und Grazie spielen, wie auch den Schwarzen Schwan mit List und Sinnlichkeit repräsentieren kann. Nina passt perfekt in die Rolle des weissen Schwans, während Lily umgekehrt die Personifizierung des schwarzen Schwans ist. Als die zwei jungen Tänzerinnen ihre Rivalität mit einer erzwungenen Freundschaft überspielen, gerät Nina immer stärker in Kontakt mit ihrer dunklen Seite, die sie zu zerstören droht.
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