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Spielberg wollte Harry Potter als Animationsfilm

08/11/2010 By Groarr 1 Comment

von Severin Auer

Am 18. November 2010 startet Harry Potter and the Deathly Hallows – Part 1 in den Kinos. Wieder ist ein Ansturm vieler Fans zu erwarten, die sich die ersten Tickets für Mitternachtsvorstellungen sichern werden. Die Teilung des letzten Buchbandes in zwei Filme ist weniger Geschenk an die Fans, als vielmehr geschicktes Marketing. Eine ganze Dekade lang war die Potter-Franchise ein Garant für volle Kinosäle. Was 2001 mit Harry Potter and the Sorcerer’s Stone begann, wird im Sommer 2011 mit dem zweiten Deathly Hallows-Teil abgeschlossen. Zehn Jahre Zauberlehrling, zehn Jahre Daniel Radcliffe.

J. K. Rowlings Geschichte verzauberte nicht nur die kleinsten Leseratten, sondern auch Erwachsene. Ein Werk, das Generationen verband und diese gemeinsam ins Kino lockte. Dagegen muss sich Vampir-Schönling Edward in der Twilight-Saga mit dem weiblichen Publikum begnügen und Genre-Werke wie C. S. Lewis’ Narnia haben im Gegensatz zu Potter in der Kinoauswertung wenig Kredit genossen. Auch Philip Pullmans Buchreihe His Dark Materials, hat es nicht über die eine Filmadaption The Golden Compass hinausgebracht. Angesehener als Harry ist im Fantasybereich wohl nur noch J.R.R. Tolkiens Lord of the Rings-Universum, das bald um den Zweiteiler The Hobbit erweitert wird.

Warner Bros. haben sich frühzeitig die Rechte an Harry Potter gesichert. Bereits 1997 soll eine Kopie des ersten Bandes im Büro von Produzent David Heyman gelandet sein, der aber erst auf Drängen seiner Sekretärin eine Kopie an Warner Bros. nach Amerika sendete, wo das Buch noch nicht in den Regalen stand. Er solle für die Rechte nicht zu viel ausgeben, riet man Heyman, und so bezahlte er für die ersten vier Bände ungefähr zwei Millionen Dollar. Ein geschickter Schachzug, denn die bis dato sechs Filme haben mittlerweile weltweit 5,7 Milliarden Dollar eingespielt. Zusätzliche 1.3 Milliarden Dollar stammen aus dem Heimvideo-Markt. Auf der Suche nach Finanzierungspartnern gelangte man damals auch an Steven Spielbergs DreamWorks Studio, das aber dankend ablehnte. Erst als die Bücher ein grosser Erfolg wurden, wurde Bereitschaft für eine Zusammenarbeit gezeigt. Diesmal lehnte aber Warner Bros. ab. Präsident Alan Horn: „Ich dachte damals, dass es lohnenswert gewesen wäre, Steven Spielberg Regie führen zu lassen. Wir haben es ihm angeboten. Aber eine der Anmerkungen von Dreamworks und Steven war: ‘Lass uns ein paar Bücher zusammenlegen, lass es uns als Animationsfilm machen’, und dies darum, weil die visuellen Effekte von Pixar gezeigt haben, dass Animationsfilme sehr erfolgreich sein können“ (Quelle: Herocomplex). Horn kann diese Überlegung verstehen, gerade weil es in Harry Potter viele Zaubereieffekte gibt. Er selbst wollte aber auf keine Fall eine Kombination der Bücher und zudem sollte es ein Realfilm werden. Spielberg hat sich dann der Wiederbelebung Stanley Kubricks zugewendet und sich A.I.: Artificial Intelligence (2001) angenommen. Regie führte bei den ersten zwei Potter-Filmen schliesslich Chris Columbus (Home Alone).

Acht Filme in zehn Jahren ist eine beeindruckende Leistung. Nicht zu vergessen, dass der Ausgang der Geschichte damals noch ungewiss war. Sowohl Drehbuchautoren wie Schauspieler wussten damals nicht, wohin Rowlings Schreibfeder sie noch tragen würde. Trotz einiger Änderungen am Setting, wie zum Beispiel an Hogwarts, und wechselnden Regisseuren, kann die Filmreihe dennoch als stimmiges Gesamtprodukt bestehen. Dies unter anderem, weil man sich nahe an der Buchvorlage bewegte und zudem den jeweils vorherigen Film zur Grundlage für den nächsten nahm. J. K. Rowling, die zu Beginn noch befürchtete, der Film könnte die Fantasien ihrer Leser limitieren, dürfte heutzutage mit dem Produkt im Grossen und Ganzen zufrieden sein. Denn Warner Bros. hat entsprechend der Möglichkeiten – man bedenke die Finanzierung, Veröffentlichungsrhythmus, das Erschliessen eines möglichst breiten Publikums, Aufrechterhaltung des Interesses an der Filmreihe und eine werkgetreue Umsetzung – ganze Arbeit geleistet. Von solchen Bemühungen konnte ein Michael Ende in den 80er Jahren nur träumen. Seine „Unendliche Geschichte“ wurde zur „unsäglichen Geschichte“, mit der er überhaupt nicht zufrieden war. Ein zweiter Teil wurde erst Jahre später gedreht, musste mit einem komplett ausgetauschten Cast zurecht kommen und hatte ausser einigen Eckpunkten nicht mehr viel mit der Buchvorlage oder dem ersten Film gemeinsam. Es folgte gar noch ein frei erfundener dritter Teil, eine hollywoodsche Schandproduktion. Lange galt auch Tolkiens Lord of the Rings als nicht verfilmbar und die Hollywood-Studios haben mühsam um die Rechte gekämpft. Erwähnenswert ist an dieser Stelle, dass es von jenem Stoff vor Peter Jacksons Realverfilmung mehrere Zeichentrickfilme gab, scheinbar ganz im Sinne Steven Spielbergs und zudem in komprimierter Form. Ralph Bakshis erste Umsetzung von 1978 umfasste die ersten zwei Bücher mit einem geplanten zweiten Teil, der wegen mangelndem Erfolg aber nie verwirklicht wurde. Stattdessen haben sich die Macher von The Last Unicorn (dt: Das letzte Einhorn) in ihrem eigenen Stil der „Rückkehr des Königs“ angenommen und auch die Vorgeschichte, „Der kleine Hobbit“, als Zeichentrickfilm umgesetzt. Zu kämpfen hatten diese Filme neben unzähligen gestrichenen Kernelementen u.a. auch mit der kindlichen Umsetzung, was der erwachsenen Vorlage nicht gerecht wurde und viele Fans abschreckte. Entsprechend ist die zehnjährige Filmgeschichte von Harry Potter sehr wohl eine Ausnahme und es wird sich zeigen, ob sie mit Harry Potter and the Deathly Hallows – Part 1 und Part II zu einem würdigen Abschluss gebracht wird.

 

HarryPotterDH1_feat1

© 2010 Warner Bros. Ent.
Publishing Rights © J.K.R.

HarryPotterDH1_feat2

© 2010 Warner Bros. Ent.
Publishing Rights © J.K.R.

HarryPotterDH1_feat3

© 2010 Warner Bros. Ent.
Publishing Rights © J.K.R.

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Filed Under: Artikel Tagged With: Harry Potter and the Deathly Hallows Part 1

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  1. » Steven Spielberg wollte aus Harry Potter einen Animationsfilm machen Animationsfilme says:
    03/03/2012 at 00:16

    […] ein Ausschnitt aus einem Rückblick auf Harry Potter aus dem letzten Jahr (2010) von Groarr.ch: Warner Bros. haben sich frühzeitig die Rechte an Harry Potter gesichert. Bereits 1997 soll eine […]

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