von Severin Auer
Wie wärs mit sechs Kung Fu Panda-Filmen? Keine Spekulation. DreamWorks plant genau dies: Sechs mal Kung Fu Panda. 2008 gab es den pumeligen Panda, der sich in der chinesischen Kampfkunst versucht, zum ersten Mal im Kino zu sehen. Da der Film an den Kassen relativ erfolgreich war, erstaunte die Meldung eines Seuqels nicht sonderlich. Angekündigt ist der zweite Teil für kommendes Jahr. Überraschend ist hingegen, dass Jeffrey Katzenberg (Mitgründer DreamWorks und CEO von DreamWorks Animation) gegenüber Empire nicht nur von einem dritten oder gar vierten Teil gesprochen hat: “Zu Kung Fu Panda gibt es sechs Kapitel, über die letzten Jahre haben wir uns das so ausgearbeitet.”
Mit Shrek hat es DreamWorks Animation auf vier Teile gebracht und hat trotz der Ankündigung, die Franchise ruhen zu lassen, mit einer Geschichte über den “Gestiefelten Kater” bereits ein Spin-Off in der Pipeline. Hat man bei DreamWorks also einmal ein Franchise aufgebaut, folgen die Fortsetzungen auf den Fuss. Auch Madagascar wird 2012 bereits seinen dritten Teil erhalten, in dem die Tiere wieder nach New York zurückkehren und mit diesem Umstand zurechtkommen müssen. Katzenberg verrät weiter, dass so wie der Film endet, es gut sein könnte, dass man auch noch einen vierten Teil anhängen werde.
Und dann wäre da noch die neue Franchise How to Train Your Dragon. Keine Überraschung, dass DreamWorks auch diese Geschichte weitererzählen möchte. Da diese auf den Büchern von Cressida Cowell basiert, gibt es hier vielleicht das sinn- und gehaltvollste Sequel-Potential. Allerdings sei hier angefügt, dass es sich nicht um eine 1:1-Umsetzung à la Harry Potter handelt, aber zumindest ist ein Fundus an spannenden Ideen vorhanden, die die Welt um Berk auch längerfristig interessant machen könnte: “‘Von How to train Your Dragon’ sind es mindestens drei, vielleicht mehr, aber wir wissen dass es mindestens drei Kapitel dieser Geschichte geben wird. Insgesamt gibt es acht Bücher […] und ihr wisst, dort gibt es noch viele weitere Inseln in der Welt von Berk, und andere Dinge, wir werden sehen. Zum jetzigen Zeitpunkt, heute, wissen wir, dass es mit Bestimmtheit drei Kapitel geben wird, die wir erzählen wollen und vielleicht mehr. Wir haben uns auf jeden Fall überlegt, wie es von da weitergehen könnte”, so Katzenberg.
Bereits bei Shrek hatte man die Zeichen der Zeit nach dem vierten Teil erkannt. Auch dort war geplant, noch einen fünften Teil nachzuschieben, hat sich dann aber im letzten Moment anders entschieden und mit dem “Gestiefelten Kater” eine Zwischenlösung gefunden. Drei bis vier Madagascar-Filme sind ebenfalls an der Grenze des Zumutbaren. Aber sechs mal Kung Fu Panda? Schiesst man damit nicht etwas übers Ziel hinaus? Eine Trilogie mag sinnvoll erscheinen, aber daran nochmals eine zweite anzuknüpfen? Selbst die so beliebte Karate Kid-Reihe hat es “nur” auf vier Teile gebracht (mit Qualitätseinbussen). Und der Reboot im neuen Jahrtausend kam wohl auch mit dem Wissen zustande, dass der Inhalt bei Kampfsport-Sequels in sich selbst nur eine Wiederholung des vorherigen Teils bieten kann. Die Formel: Underdog gewinnt gegen einen übermächtigen Gegner. Wobei, bei Dragonball hats ja auch funktioniert.
Mit einem Blick auf die Konkurrenz, braucht sich DreamWorks aber nicht zu verstecken. Die Blue Sky Studios haben es mit Ice Age schliesslich vorgemacht. An den Kinokassen waren Teil 2 und Teil 3 jeweils erfolgreicher als ihre Vorgänger. Und während Disney seine Fortsetzungen vor allem für den Heimvideo-Markt produziert und für Peter Pan 2, The Jungle Book 2 und Bambi 2 sein DisenyToon Studio beauftragt, so scheint auch Pixar langsam auf den Geschmack zu kommen. Nach Toy Story 3 (2010) wird es 2011 eine Fortsetzung von Cars geben und 2012 einen neuen Teil von Monsters, Inc. Woran mag diese Entwicklung liegen? Sicherlich ist es finanziell günstiger, auf eine bestehende Franchise aufzubauen. Der Kinozuschauer erkennt bekannte Charaktere und geht aus diesem Grund wohl eher ins Kino. Zudem müssen nicht komplett neue Figuren entwickelt und bestehende Modelle können modifiziert oder sogar übernommen werden. Für die Studios also aus finanzieller Sicht nachvollziehbar, dass sie sich öfters für Sequels entscheiden. Dass dabei aber auch neue Geschichten und Innovation nicht zu kurz kommt, hat DreamWorks Animation ebenfalls schon angedeutet. 2013 soll Me and My Shadow erscheinen, ein Animationsfilm, der gezeichnete und computergenerierte Bilder kombiniert (Vgl. News vom 10. Dezember 2010).
Bilder: © 2010 Universal Pictures International Switzerland
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