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Sometime they’ll give a movie and nobody will care – Part 1

24/12/2010 By Groarr Leave a Comment

von Dave Maurer

Zwischen 90-140 Filmminuten sind verstrichen, ohne einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Der Kinobesucher ist irritiert. Was er gerade über die flimmernde Wand hat huschen sehen, ist bereits auf der gedanklichen Abfallhalde gelandet. Das eben gesehene Werk war Mittelmass: weder gut genug, um einen positiven Eindruck zu hinterlassen, noch schlecht genug, um zu einer negativen Impression zu führen. Allzu schnell wird es vergessen sein. Der Zuschauer wird sich bewusst, dass er soeben mit dem brutalsten aller filmischen Verbrechen konfrontiert wurde: der absoluten Belanglosigkeit.

Den Vorwurf der Belanglosigkeit musste sich im Filmjahr 2010 ein erschreckend grosser Teil der Celluloid-Unterhaltung gefallen lassen. Von Nimrods lauwarmem Predators-Aufguss bis zum charme- und harmlosen Kinoremake der TV-Serie A-Team: Viele Werke verfehlten nicht nur die finanzielle Grünzone, sondern auch die Gunst des Publikums. Doch diesen Filmen sei ihre gerechte Strafe vergönnt, sie sollen im Sumpf der Bedeutungslosigkeit stecken gelassen und von der Steinlawine der Verachtung vollends versenkt werden. Hier folgt nun keine Liste der filmischen Durchschnittlichkeit, sondern eine Präsentation der ungeschönten Totalausfälle. Es folgt die „Top Ten der filmischen Tiefpunkte des Jahre 2010“. Immerhin haben es die Beiträge dieser Liste geschafft, einen (wenngleich auch ausgesprochen negativen) Eindruck zu hinterlassen. Bravo…?

JonahHex_coverKurz, aber schlecht.
Der erste Kopfsprung in die filmische Jauchegrube fördert eine Comic-Verfilmung zu Tage: Seit 1972 veröffentlicht der renommierte Verlag DC-Comics die Graphic Novel-Serie Jonah Hex. Mehr als 38 Jahre sind seit der Erstveröffentlichung verstrichen, unzählige Stammzeichner und Gastkünstler haben in diesem Zeitraum das makellose Image der Franchise mit ihrem kreativen Gedankengut geformt. Fast 40 Winter mussten also verstreichen, um den Comic-Charakter Hex vollends im Herzen und Geiste der Leserschaft zu verankern. Regisseur Jimmy Hayward dagegen benötigte gerade einmal einige Drehwochen, um den guten Ruf der Franchise unter einer Wagenladung übelriechenden Hollywood-Komposts zu begraben.

Zwar muss man dem ehemaligen Pixar-Animator zugute halten, dass sein Machwerk die nervtötende Megan Fox endgültig als darstellerisches Bügelbrett entlarvt hat, doch ist dies angesichts der Bruchstückhaftigkeit dieser Comic-Adaption nur ein schwacher Trost. Der gerade einmal 81 Filmminuten umfassende Rachefeldzug des Jonah Hex suhlt sich auf der Kinoleinwand förmlich in Struktur-Anarchie. Der Zuschauer ist mit der qualvollen Aufgabe, aus diesem Handlungswirrwarr eine eigene, in sich sinnreiche Geschichte spinnen zu müssen, vollkommen überfordert. Regisseur Hayward gibt den aufmerksamen Kinogängern das Gefühl, immer wieder kurz eingenickt zu sein und essentielle Charakterentwicklungen verpasst zu haben. Der bisher nur als Import-Blu-ray erhältliche Horror-Western wird ab Februar 2011 auch dem Schweizer-Publikum zur Verfügung stehen. Freut euch! Somit sichert sich Jonah Hex als Film, der ohne sein Publikum stattzufinden scheint, den wohlverdienten Platz 10.

Saw3D_posterDreidimensionale Eindimensionalität
Nach einer so verworrenen wie zahlreichen Sequel-Welle ist die Saw-Franchise nun in der dritten Dimension angelangt. Doch auch Saw 3D wird vom langen Schatten des Erstlings nahezu komplett verdeckt. Man fühlt sich schon fast gezwungen, den Drehbuch-Autoren Respekt zu zollen: Wer hätte gedacht, dass man eine Filmreihe trotz bereits verstorbenem Protagonisten noch über vier weitere Werke ausdehnen kann?

Das Saw-Universum erinnert an ein sinkendes Boot, dessen Kapitän und Navigations-Crew bereits über Bord gegangen sind. Um den Passagieren einen Funken Hoffnung zu geben, müssen die verbliebene Mannschaft und deren Helfershelfer Rollen übernehmen, die sie in keiner Weise ausfüllen können. Genau so verhält es sich mit den ständig wechselnden Antagonisten innerhalb dieser Psycho-Thriller-Franchise. Die Regie versucht beim Zuschauer die Illusion zu wecken, mit einem komplexen Gebilde aus undurchsichtigen Plänen und Hintermännern konfrontiert zu sein. Dazu holt die Filmreihe nicht nur (vermeintliche) Leichen ins Leben zurück, sondern lässt auch ehemalige Opfer zu Folterknechten aufsteigen. Kurzum, Saw 3D ist ein zerbrochener Spiegel, in welchen Regisseur Kevin Greutert nachträglich neue Stücke einzuarbeiten versuchte. Das Resultat zeigt Altbekanntes, lässt es aber unförmig und verzerrt erscheinen. Die Säge dreht endlos weiter auf Platz 9.

Wir nehmen Abschied von: Humor. Möge er sich im Grab umdrehen.
Die komplette Absenz von Humor darf bei einer Komödie durchaus als grundlegendes Manko bezeichnet werden. So trägt Death at a Funeral (2010) nicht nur eine Leiche zu Grabe, sondern auch jeglichen Witz und Charme. Die Entstehungsgeschichte des Werks ist bizarr: Eine gerade einmal vor 3 Jahren unter der Regie von Franz Oz entstandene Black Comedy musste als Gerüst für dieses gleichnamige US-Remake hinhalten. Die Idee, die britische Komödie mit einem afroamerikanischen Cast neu aufzulegen zu wollen, mutet sogar in Zeiten des allgegenwärtigen Remake-Bestrebens seltsam an. Es drängt sich mitunter der Verdacht auf, dass Regisseur Dean Craig die Bezeichnung „schwarze Komödie“ fälschlicherweise als Verweis auf die Hautfarbe der Akteure interpretiert hat.

Die Tragik dieses Remakes liegt aber vor allem in seiner Nähe zum Ursprungsmaterial. Wer quasi Dialog für Dialog, Bild für Bild eines noch taufrischen Films dupliziert, hebt damit nur die Schwächen der Vorlage hervor und untergräbt ihre Stärken. Somit vollbringt es der Film – trotz Szenen-Reproduktion – schlechter auszufallen als die junge Vorlage. Dieser selbstlose Einsatz gehört mit Platz 8 bedacht.

NightmareOnElmStreet_posterA Jumpscare on Elm Street
Eine eingängige Filmkritik entstehe, indem man zuerst die positiven Aspekte erwähne und sich dann zu den negativen Bereichen vorarbeite – so zumindest der Hinweis einer eigenwilligen Sprachsoftware, die ich vor einiger Zeit testen musste. Gemäss dieser Vorgehensweise gilt es daher zu erwähnen, dass Jackie Earle Haley ein fähiger Charaktermime ist.

Nachdem damit bereits der gute Teil von A Nightmare on Elm Street (2010) abgedeckt ist, gilt es sich nun den misslungenen Dingen zu widmen. Remakes von Werken wie The Texas Chainsaw Massacre, Friday the 13th oder Halloween erscheinen unnötig, aber realisierbar. Legendäre Horror-Ikonen wie Leatherface oder Michael Myers sind in erster Linie durch ihr furchteinflössendes Erscheinungsbild in Erinnerung geblieben. Da die stummen Mordbuben ihre Gesichter stets hinter auffälligen Masken versteckten, kann mit ihrem Agieren, ihrem Umfeld und ihren Opfern bis zu einem gewissen Punkt sorglos Schindluder getrieben werden.

In eine etwas andere Kategorie fällt hier allerdings der geschwätzige Freddy Krueger, der sich mit der Zeit zum wahren (mit Brandwunden überzogenen) Charakterkopf entwickelt hat. So muss A Nightmare on Elm Street nicht nur mit der Atmosphäre, der Kreativität und der Genre-Innovativität des Originals konkurrieren, sondern auch noch mit dessen allgegenwärtigem Antagonisten. Und wie überzeugend dieser Versuch ausgefallen ist, dürfte durch die Platzierung auf Rang 7 bereits beantwortet sein.

30DaysDarkDays_coverBite me!

Fang-Frage: Was macht ein erfahrener Vampir-Jäger, wenn er nach langer Suche endlich auf seine Beute stösst? Richtig, er lässt sich von einem Schatten die Todesfurcht in die Glieder treiben und rennt der blutsaugenden Brut schluchzend in die Arme (respektive in die messerscharfen Klauen). Unglaublich, unglaubwürdig und unüberlegt, das Trio der drei vernichtenden „U“s ist beschworen worden. Erschaffer dieses faulen Zaubers ist C-Budget-Regisseur Ben Ketai, welcher mit 30 Days of Night: Dark Days selbst der rudimentärsten Filmlogik ein rotes Stop-Schild vorhielt.

Mutige Leser erhalten hier weitere Einblicke in diesen Ausbund der Absurditäten. Einen gewissen Unterhaltungswert lässt sich dem Werk allerdings nicht absprechen, weswegen es sich Ben Ketai auf Platz 6 gemütlich machen darf. Er wird hier schliesslich längere Zeit verweilen müssen.

Morgen werden an dieser Stelle noch die fünf ausstehenden Platzierung in Angriff genommen. Man darf sich auf blutrünstige Engel, übersehene Amokläufe und gottlose Heilige freuen.

Teil 2: Hier lang.

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Filed Under: Standpunkte Tagged With: 30 Days of Night Dark Days, A Nightmare on Elm Street, Death at a Funeral, Jonah Hex, Saw 3D

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