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Rango (2011)

08/03/2011 By Sarah Stutte 1 Comment

Ein Chamäleon für alle Fälle

von Sarah Stutte

Regisseur Gore Verbinski hatte wohl die Nase voll von Piraten. Also schnappte er sich Captain Jack Sparrow alias Johnny Depp und liess ihn die Rolle seines Chamäleon-Westernhelden Rango sprechen. Eine durch und durch weise Entscheidung. Verbinskis Animationsfilm ist dank schrulliger Figuren und zündender Dialoge nicht nur sehr witzig und mit zahlreichen Filmzitaten gespickt, sondern darüber hinaus auch in einem ungemein naturgetreuen Look gehalten.

Ein Chamäleon unterhält sich in seinem Terrarium mit einem orangfarbenen Plastikfisch und einer toten Kakerlake und träumt sich dabei als Abenteurer hinaus in die weite Welt. Bereits wenige Minuten darauf wird sein Wunsch erfüllt, als der Autofahrer, der das Glasbehältnis mitsamt Tier im Innenraum seines Wagens befördert, scharf auf die Bremse steigen muss. Das Terrarium wird aus dem Auto geschleudert, geht zu Bruch und das Chamäleon befindet sich plötzlich in Freiheit, allerdings mitten in der Wüste. Nach einer spirituellen Begegnung mit einem Gürteltier macht sich das eher ängstliche Reptil auf in ein kleines Westernkaff namens Dirt, nennt sich von nun an Rango und lügt den dortigen Bewohnern in Sachen heldenhafte Banditenvernichtung erstmal die Hucke voll. Der Zufall meint es gut mit Rango, denn dieser hilft ihm dabei, den bösen Dorfhabicht zu erledigen, wofür ihm die dankbare Gemeinde gleich den Sheriffstern an die Stolz geschwellte Brust hängt. Schnell merkt Rango jedoch, dass der Job kein Zuckerschlecken ist, zumal die Wasserresourcen von Dirt zuneige gehen und ihm die fiese Klapperschlange Jake ans Leder will. Und gerade als Rango seine Herzenseidechse Beans gefunden hat, die immer mal wieder mit plötzlichen Erstarrungsanfällen zu kämpfen hat, fliegt auch noch die ganze Lügerei auf…

Der erste Animationsfilm von Gore Verbinski (The Ring, Pirates of the Caribbean 1-3) ist visuell und inhaltlich vermutlich deshalb so grossartig geworden, weil er zum Glück in beiden Punkten ganz anders ist als alles, was man bisher aus dem Bereich Animationsfilm kannte. Dies liegt einerseits natürlich an der skurrilen Grundidee, ein Chamäleon nicht in eine durch und durch liebreizende Umgebung zu schicken, wie dies zum Beispiel bei Disneys Tangled der Fall war, sondern als Revolverhelden geradewegs in die brutale Welt des Wilden Westens. Dazu bietet Rango auch für Erwachsene beste Unterhaltung, was vor allem auf den ausschweifenden Gebrauch diverser Filmzitate und Querverweise zurückzuführen ist, die Verbinski wie ein fröhliches Blumenmädchen aus dem Körbchen wirft. Wahre Westernfreunde werden in Wort und Bild unter anderem Klassiker wie Ringo, Zwölf Uhr Mittags, Spiel mir das Lied vom Tod, Für eine Handvoll Dollar, Die glorreichen Sieben und Ein Fremder ohne Namen erkennen. Sogar ein animierter Clint Eastwood-Verschnitt düst in einer Szene in einem abgewrackten Golfwägelchen herum, auf den Lippen einen lässigen Kim Novak-Spruch und im kleinen Gepäckkorb seine bisherigen vier Oscars kutschierend. Doch Regisseur Verbinski räubert selbst über das hier vorgestellte Genre hinaus und schlägt inszenatorisch wie musikalisch herrlich ironische Brücken zu Filmen wie Jarhead-Willkommen im Dreck, Chinatown, Apokalypse Now, Fear and Lothing in Las Vegas, Avatar, Star Wars I oder Mad Max II. Die Andersartigkeit von Rango findet sich zu guter Letzt in den extrem realistisch anmutenden Animationen wieder, die erfreulicherweise sogar ganz ohne 3D auskommen. Hier wurden nicht nur die Figuren, sondern auch ihre diversen Kleidungsstücke bis ins letzte Detail perfektioniert sowie stimmige und stilechte Hintergründe, wehender Sand oder fliessendes Wasser ungemein beeindruckend bebildert. George Lucas’ Effektschmiede Industrial, Light & Magic, auch Neulinge in Sachen abenfüllendem Animationsfilm, haben hier ganze Arbeit geleistet.

Schon in Mäusejagd und The Mexican zeigte Gore Verbinski sein Talent, liebenswürdige Versager mit einem gewissen Aberwitz in Szene zu setzen. Mit Rango hat er nun ein rasantes und schräges Meisterstück abgeliefert, ein Feuerwerk an trockenem Humor und intertextuellen Bezügen, die Gross und Klein einfach bestens unterhalten und dem Zuschauer mit Johnny Depp in absoluter Synchronsprecher-Höchstform gehörig was auf die Ohren geben.

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Rango (2011)
Originaltitel: –
Land: USA
Regie: Gore Verbinski
Drehbuch: John Logan
Schauspieler: Johnny Depp, Timothy Olyphant, Isla Fisher, Abigail Breslin, Bill Nighy, Alfred Molina, Ned Beatty, Claudia Black, Stephen Root, u.a.
Musik: Hans Zimmer
Laufzeit: 107 Minuten
Start CH: 03.03.2011
Verleih: Universal Pictures International Switzerland
Weitere Infos bei IMDB[/box]
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©Universal Pictures International Switzerland





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Filed Under: Kino Tagged With: Gore Verbinski, Isla Fisher, Johnny Depp, Rango (2011), Timothy Olyphant

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  1. Rezension: Rango (2011) extern » Animationsfilme.ch Animationsfilme.ch says:
    24/12/2012 at 19:33

    […] Ganze Rezension lesen bei Groarr.ch “Ein Chamäleon für alle Fälle” […]

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