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Red Riding Hood (2011)

21/04/2011 By Sarah Stutte Leave a Comment

Red Riding Hood – Unter dem Wolfsmond
Land: USA, Kanada
Regie: Catherine Hardwicke
Drehbuch: David Leslie Johnson
Darsteller: Amanda Seyfried, Gary Oldman, Lukas Haas, Billy Burke, Virginia Madsen, Julie Christie, Michael Shanks, Shiloh Fernandez, Michael Hogan, u.a.
Kamera: Mandy Walker
Schnitt: Nancy Richardson, Julia Wong
Musik: Brian Reitzell
Laufzeit: 100 Minuten
Kinostart: 21.04.2011
Verleih: Warner Bros. Pictures. All Rights Reserved
Weitere Infos bei IMDB

Grossmutter, warum spielst du in diesem Mist mit?

von Sarah Stutte

Catherine Hardwicke, die zuletzt mit ihren “Twilight”-Verfilmungen den grossen Reibach machte, verfilmte ihre Rotkäppchen-Geschichte nach dem bewährten Muster ihrer seichten Vampirstory. Nur diesmal reicherte sie das fiktive Szenario mit noch mehr Werwölfen, schlechteren Effekten und bedeutend grösserem Unsinn an.

Im Mittelalter-Örtchen Daggerhorn lebt Dorfschönheit Valerie (Amanda Seyfried), zusammen mit ihren Eltern Cesaire (Billy Burke) und Suzette (Virginia Madsen), ihrer Schwester und der leicht irrsinnigen Grossmutter (Julie Christie). Die holde Maid liebt den mausarmen Holzfäller Peter (Shiloh Fernandez) ist aber eigentlich dem betuchten Schmied Henry (Max Irons) versprochen. Als wäre dies nicht schon schlimm genug, treibt sich in den dunklen Wäldern auch noch ein böser Werwolf herum, der mit Vorliebe die Einwohner des kleinen Dorfs tötet. Als Valeries Schwester das nächste zu beklagende Opfer wird, ziehen die furchtlosen Daggerhorner mit Mistgabeln in den Kampf gegen den Höllenhund. Dies bei Schnee und anbrechender Dunkelheit mit dem Ergebnis, dass noch ein weiterer Einwohner das Zeitliche segnet. Weil die Dorfältesten ratlos sind, wie sie dem Lykanthropen Herr werden, heuern sie den fanatisch-fiesen Vater Solomon (Gary Oldman) an, der den Bewohnern erst mal klar macht, dass einer aus ihrer Mitte das Untier sein muss. Aus Solomons Erzählungen geht hervor, dass der Werwolf in der Nacht des nahenden Blutmondes jemanden beissen wird, um sein furchtbares Erbe weiterzugeben. Die Zeit drängt, die Leute werden panisch und es beginnt eine Hetzjagd im Dorf. Valerie, die inzwischen von ihrer Grossmutter einen schmucken roten Umhang geschenkt bekommen hat, gerät dabei nicht nur liebestechnisch zwischen die Fronten, auch der Wolf scheint sie genau zu kennen.

Wie verhunzt man am besten einen Grimm’schen Märchenklassiker? Twilight-Regisseurin Catherine Hardwicke gibt mit ihrer grässlichen Gruselgurke, die vor lauter Dämlichkeit wirklich zum Fürchten ist, die beste Antwort darauf. Nicht genug, dass Hardwicke für diese Rotkäppchen-Version die lahme Dreiecksgeschichte aus ihrer ollen Vampirschmonzette eins zu eins übernahm, sie verkauft diese Problematik auch genauso kitschig ausgeleuchtet, langweilig und keusch. Darüber hinaus sind die jungen Darsteller Seyfried, Fernandez und Irons blosse Abziehbilder ihrer bekannteren Vorgänger Stewart, Pattinson und Lautner mit genügend Anschmachtpotenzial für kreischende Teenies, dabei jedoch genauso einfältig und charakterlos. Das ganze Mittelalter-Setting ist an Wurmstichigkeit nicht zu überbieten: Mit sauberen Kleidern, strahlend weissen Zähnen und stets frisch geföhntem Haar sitzt man in aufgeräumten Hütten. Im tiefsten Winter wandern die Männer gar mit offenem Hemd und zügigen Kitteln umher. Dazu hört man zeitgenössische Musik, die ein wenig an Björk erinnert und tanzt Tänze, die offensichtlich gelernt wurden, als das Raumschiff Orion mal kurz vorbei schaute. Der Vogel abgeschossen wird aber endgültig durch Vater Solomon mit seinem Folterinstrument, dem blechernen Elefantenofen und einigen schwarzen Soldaten im Schlepptau, die im düsteren Mittelalter natürlich an jeder Ecke gestanden sind. Richtig lächerlich wird es ausserdem, wenn der CGI-Wolf auftaucht, der zu allem Übel auch noch zu sprechen anfängt. Schlechter und unglaubwürdiger kann man ein solches Fantasiewesen wohl nicht animieren. Ein Schockeffekt stellt sich auch nicht ein, denn nach dem Talk mit Dr. Doolittle fliegt der Werwolf durch die Luft und die von ihm ermordeten Leute liegen danach ziemlich unblutig und wenig ramponiert im Schnee. Diejenigen, die den Angriff schwerverwundet überstanden, sterben danach durch das Schwert des Priesters, um einer Verwandlung vorzubeugen. Diese Schwertstiche sehen allenfalls wie kleine Piekser aus, scheinen aber ihre todbringende Wirkung nicht zu verfehlen.

Ohne grosse Überraschungen, gute Effekte und spannende Momente dümpelt der Plot so vor sich hin und lebt einzig und allein vom Rätsel um den Wolfsmenschen. Dieses möchte man als Zuschauer dann doch noch gelöst bekommen und quält sich deshalb durch die schlechte Seifenoper. Der finale Twist setzt dann aber dem Nonsens das Krönchen auf, denn rückblickend wird für ein ganz doofes Publikum alles nochmal mundgerecht verdeutlicht. Danach geht’s mit einem “eiskalten Händchen” als Waffe zum Show-Down und zum romantisch-tragischen Ende samt Sexphantasie im Zeitraffer. Nicht ganz so leicht zu erklären ist, warum Julie Christie sich für diesen Blödsinn hergibt oder weshalb Leonardo DiCaprios Produktionsfirma Appian Way Productions Hardwickes grottige Märchenvergewaltigung finanzierte. Natürlich ist die Zielgruppe hier klar eine jüngere, doch den dämlichsten Mist, sprich eine leicht variierte, aufgewärmte Twilight-Geschichte, könnte man selbst ihr ersparen. Den einen Punkt gibt es deshalb auch nur mit viel Wohlwollen für Gary Oldman, der tapfer den schlimmen Dialogen trotzt und mit draculeskem Charme seiner Figur wenigstens noch einen Hauch von Charisma verleiht.



©Universal Pictures International Switzerland




©Universal Pictures International Switzerland

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