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Vorschau: k wie Kurzfilmtage

16/10/2011 By Julia Baenninger Leave a Comment

Zum fünfzehnten Mal steigt in Winterthur am 9. November das alljährliche Festival der Kurzfilme, welches nicht nur mit einem neu gestalteten Design aufwartet, sondern auch inhaltlich einiges bietet. Das Programm ist keineswegs kurz gehalten: Neben den Wettbewerbsfilmen haben die Kuratoren während einem Jahr der Recherche zu verschiedenen Themen eine Sammlung von Kurzfilmen erstellt, welche sowohl zum Schmunzeln als auch zum Nachdenken anregen. Zusätzlich lädt das Rahmen- und Branchenprogramm dazu ein, auch hinter die Kulissen des Filmschaffens zu blicken. Jungen Filmemachern gibt dieses die Möglichkeit, sich an Workshops weiterzubilden sowie Kontakte zu knüpfen.

Im Internationalen Wettbewerb sind 35 Filme vertreten – eine vielfältige und abwechslungsreiche Zusammenstellung aus kurzen Spiel-, Dokumentar-, Animations- und Experimentalfilmen. Besonders interessant sind die zahlreichen Mischformen. Der Kurzfilm Players (2010) vom holländischen Filmemacher Pilvi Takal lässt sich beispielsweise nur schwer in ein bestimmtes Genre einordnen: Was anfänglich wie eine Dokumentation über eine Gruppe junger Online-Pokerspieler erscheint, stellt sich am Ende als fiktive Satire über eine verschwendungssüchtige Spassgesellschaft heraus. Ein inhaltlicher Schwerpunkt liegt indes auf dem Thema der Globalisierung: Die Regisseurin Pimpaka Towira erzählt in ihrem Kurzspielfilm Sudsanan (2010) von europäischen Pensionären, die sich mit Thailänderinnen verheiratet und in deren Dörfern niedergelassen haben. Der eindrückliche Kurzfilm Brûleurs (2011) von Farid Bentoumi beschäftigt sich dagegen mit der illegalen Migration von arabischen Einwanderern nach Frankreich; abermals ist die Unterscheidung zwischen Dokumentation und Inszenierung nicht eindeutig.

Prémices (2011) von Pao Paixao

Ganz ein anderer Fokus findet sich dagegen im Schweizer Wettbewerb – hier  wird das nationale Filmschaffen immer mehr in Frage gestellt. Wie definiert sich denn heute ein Schweizer Film? Der Regisseur Basil da Cunha wurde als Sohn portugiesischer Migranten im Welschland geboren und ist damit, zusammen mit Pao Paixao, einer von zwei Schweizer Filmemachern mit portugiesischen Wurzeln. Im Kurzfilm Edmund U Knezevacu (2010) wiederum porträtiert der serbisch-schweizerische Doppelbürger Luka Popadic einen Zürcher Anwalt, präsentiert damit eine amüsante Variante der Balkan-Migration. Trotz allem verliert auch das Nahegelegene nicht seinen Reiz, wie uns Andrea Schneiders Kurzfilm De Roni (2011) oder Corina Schwingrubers Dokumentation über Innerschweizer Baggerführer zeigen.

Fünf Preise im Gesamtwert von 48‘000 CHF gilt es am Festival zu vergeben. Diese verantwortungsvolle Aufgabe übernimmt eine fünfköpfige Jury, bestehend aus Filmemachern und Fachspezialisten aus Deutschland, Irland, Frankreich und der Schweiz. Besonders freut sich die Festivalleitung über die in Paris geborene Dyana Gaye, welche mit ihren Senegalesischen Wurzeln gut zum Programmschwerpunkt „Africa is…“ passt.

Bis vor kurzem wurde dem afrikanischen Kurzfilm an nationalen und internationalen Filmfestivals eher wenig Beachtung geschenkt, was vor allem der fehlenden Vertriebsmaschinerie zuzuschreiben ist. Nur wenige der zahlreichen hochwertigen Filme des afrikanischen Kontinents haben es bislang auf die Leinwände in Europa und anderen westlichen Ländern geschafft. Das Festival möchte das Augenmerk deshalb sowohl auf afrikanische Kurzfilme als auch auf deren unterschiedliche Produktions- und Distributionsbedingungen legen. Dieser Schwerpunkt soll auch eine Hilfestellung sein, welche es dem afrikanischen Film ermöglicht, sich besser in Europa zu etablieren. In diesem Zusammenhang bieten fünf geleitete Programme die Möglichkeit, ins aktuelle afrikanische Kurzfilmschaffen einzutauchen und den Blick auf Filmbeiträge aus verschiedensten Teilen und Kulturen des Kontinents zu richten. Das Publikum bekommt damit die Chance, eine bisher stark unterrepräsentierte Sparte des Kurzfilms wahrzunehmen.

I'm here (2010) von Spike Jonze
I’m here (2010) von Spike Jonze

Neben dem Programmschwerpunkt gestalten sich auch die Spezialprogramme äusserst interessant. Unter Titeln wie „Hilfe. Die Schweiz kommt!“ oder „Köken Ergun – Rituale auf dem Seziertisch“ werden jeweils zwei Blöcke von Kurzfilmen zu einem bestimmten Thema gezeigt, welche in anschliessenden Gesprächen diskutiert werden. Zum Thema „Nukleare Propaganda“ wird unter anderem ein Werbefilm des Verbands Schweizer Elektrizitätswerke VSE aus dem Jahr 1973 vorgeführt, der dem Publikum in aufwändiger Produktion die Wichtigkeit und Gefahrlosigkeit von Atomenergie vermitteln will. Zum Schmunzeln regt auch der thematische Filmblock „Science Fiction“ an: In dem als nicht besonders witzig geltenden Genre dominieren trotz allem eher humorvolle Filme. So werden dem Zuschauer in der komischen Parodie Naturlige Briller (2011) von Jens Lien die Gefahren im Umgang mit Gadgets näher gebracht.

Des Weiteren dürfen sich die Zuschauer auf etwas völlig Neues freuen: Ein in Belgien bereits erfolgreich durchgeführtes Projekt mit Namen 5x5x5 kommt im Rahmen der Internationalen Kurzfilmtage erstmalig auch in die Schweiz. Ziel des Projekts: Fünf Regisseure aus fünf Kontinenten machen fünf Dokumentarfilme zum Thema „Winterthur – Eine Schweizer Industriestadt im Wandel“. Dazu haben sie nur wenige Wochen Zeit: Zwischen dem 1. Oktober und 11. November gilt es ein Thema zu finden, ein Konzept zu erarbeiten und schliesslich den Dreh sowie den Schnitt des Films durchzuführen. Natürlich stehen die Filmemacher nicht allein da: Studenten-Teams der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) sind ihnen bei der Produktion behilflich. Die geladenen Regisseure aus Australien, Kirgistan, Peru, Äthiopien und Serbien betrachten die Schweiz und insbesondere die Stadt Winterthur aus fünf völlig unterschiedlichen Blickwinkeln, was während der Premiere am Freitagabend bestimmt zu spannenden Ergebnissen führen wird. Ein besonderes Anliegen des Dokumentarfilmprojekts ist es, den Wissensaustausch zwischen der Schweiz und dem Ausland zu fördern sowie allen Teilnehmenden eine wertvolle Erfahrung zu ermöglichen.

Waramutsého! (Bonjour!) (2008) von Auguste B. K. Yanghu

Dazu dient auch das Rahmenprogramm, welches mit dem alljährlichen Schweizer Filmschulentag und dem Producer’s Day einen wichtigen Beitrag zur Förderung des Filmnachwuchses leistet. Spannende Filmgespräche und Workshops lassen auch während der vorführungsfreien Zeit keine Langeweile aufkommen: Von Donnerstag bis Samstag findet beispielsweise täglich eine Führung in kleinen Gruppen statt, welche dem Publikum zum ersten Mal einen Blick hinter die Kulissen gewährt und die Vorführtechnik und Organisationsabläufe des Festivals vor Augen führt. Natürlich ist auch für die Bedürfnisse der Nachtschwärmer gesorgt: Jeden Abend wird in der Lounge des Casino-Theaters Musik aufgelegt und am Freitagabend findet eine Konzertnacht in der Alten Kaserne statt.

Die fünf Tage zwischen dem 9. und 13. November sind mit spannenden Wettbewerben, Spezialprogrammen und dem vielseitigen Rahmenprogramm richtig ausgeschöpft, weshalb wir den Internationalen Kurzfilmtagen Winterthur voller Vorfreude entgegen schauen. Detailliertere Informationen bietet die Homepage des Festivals: www.kurzfilmtage.ch.

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