Jesús Orellanas Cyberpunk-Kurzfilm ROSA sorgte letzten Monat für Aufsehen im Internet. Vorausgegangen ist eine erfolgreiche Festival-Tour und ein Platz am Eröffnungsabend des Sitges International Film Festivals. Was im November schon angedeutet wurde, ist nun Tatsache: Laut Heat Vision hat sich 20th Century Fox die Rechte am Kurzfilm gesichert und will aus Rosa eine Realfilm-Adaption fürs Kino machen. Orellana, der den Kurzfilm im Alleingang über die Zeitspanne eines ganzen Jahres gemacht hat, wird mit grosser Wahrscheinlichkeit auch gleich auf dem Regiestuhl sitzen.
Das fast zehnminütige Werk spielt in naher Zukunft, in der die Menschheit von der Erde verschwunden ist, und nur die Zeugnisse einer Zivilisation übrig geblieben sind, ohne natürliches Leben. Aus dieser zerstörten Welt erwacht ROSA, ein Roboter des KERNEL-Projekts. Sie ist der letzte Versuch der Menschheit, das Ökosystem der Erde, aus Proben längst ausgestorbener Pflanzen, wieder herzustellen. Während sie durch die verlassenen Ruinen wandert, muss Rosa feststellen, dass auch noch andere KERNEL-Kräfte auferstanden sind.
Es können Anleihen bei diversen japanischen Vorbildern gefunden werden. Angefangen bei Battle Angel Alita, Ghost in the Shell und Appleseed. Nicht nur wegen der weiblichen Cyborg-Hauptfigur, sondern auch aufgrund der Inszenierung der Kämpfe. Auf welchen Schwerpunkt sich der Film konzentrieren wird, ist noch unklar. Orellana hat nich gerade viele Informationen im Kurzfilm verpackt, dieser lebt vor allem durch die beeindruckende visuelle Umsetzung einer düsteren biomechanischen Welt. Ob man der Protagonistin eine Vorgeschichte verpassen und die Vorgänge, die zur verlassenen Erde führten erläutern wird? Oder schickt man Rosa direkt aus dem Tiefschlaf auf eine ungewisse Erkundungsreise? Beide Konzepte haben ihren Reiz. Nicht so grosse Freude haben dürfte James Cameron, der seit Jahren im stillen Kämmerchen an einer “Battle Angel Alita”-Adaption arbeitet. Für die nächsten Jahre ist Cameron aber noch mit der Welt von Avatar beschäftigt.
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