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Top 10 2011: Von Stillstand, Instinkt und überschrittenen Grenzen

05/01/2012 By (dap) Leave a Comment

von Daniel Paredes

Zwei Autoren blicken zurück auf das vergangene Kinojahr 2011 und präsentieren euch ihre persönliche Top 10. In einem ersten Teil stellt euch Daniel Paredes seine Highlights vor; eine Liste mit ganz unterschiedlichen Filmen, insbesondere Festivalhighlights. Den zweiten Teil findet ihr hier.

10. 127 Hours (Trailer)
Sein Gespür für Geschwindigkeit, Dynamik und einen ungeheuren Vorwärtsdrang, was den Erzählrhythmus anbelangt, hat Danny Boyle in Slumdog Millionaire eindrucksvoll bewiesen. Auch 127 Hours nimmt gleich von Beginn an Fahrt auf, bis der Protagonist – ein junger Abenteurer – in einem Felsspalt stecken bleibt. Es beginnt ein spannender Kampf gegen die Zeit, bei dem Boyle seine Stilmittel umkehren muss: Bewegung wird zu Stillstand, weite Räume zur klaustrophobischen Enge und bunte Farbmuster weichen der Dunkelheit. Wie sein Protagonist, weiss auch Boyle sich aus dieser Situation mit kreativen Einfällen meisterlich zu befreien.

9. Black Swan (Trailer)
Darren Aronofskys neuster Streich ist psychologisches Kopfkino vom Feinsten, womit sich der immer noch junge New Yorker erneut als einer der interessantesten Filmemacher seiner Zeit hervortut. Es gelingt ihm nicht nur eine dunkle, weibliche Spiegelung seines Vorgängerfilms The Wrestler, Black Swan ist auch ein geniales Potpourri an filmischen Verweisen: Vom japanischen Anime Perfect Blue, über den italienischen Fantasy-Giallo Suspiria bis zum britischen Ballett-Klassiker Red Shoes. Auch zeigt die grandiose Darstellung von Natalie Portman erneut, dass Aronofsky ein begnadeter Schauspielerregisseur ist.

8. Rundskop – Bullhead (Trailer)
Rundskop ist ein hervorragendes Debüt. Der belgisch/niederländische Film von Regisseur Michael R. Roksam strotzt regelrecht vor Einfallsreichtum und Wagemut. Verschachtelt erzählt, streift die Geschichte um einen sich selbst Hormone spritzenden Bauer mehrere Genres und hinterlässt einen nachhaltigen Eindruck beim Zuschauer. Die heftige Geschichte, die den belgischen Zeitgeist zynisch kommentiert, hält einige Szenen bereit, die derart mit Energie aufgeladen sind – die überkochenden Emotionen des gestählten Bauern –, dass man sich wünscht, der begabte Regisseur möge bald einen neuen Film machen.

7. Drive (Trailer)
Nicolas Windig Refn bleibt dem düsteren, etwas durchgeknallten, sagenumwobenen und gewaltvollen Protagonisten auch in seinem Hollywood-Debüt treu. Im Stile eines Actionthrillers à la Bullitt gelingt ihm ein äusserst stimmiger, neuzeitlicher Film noir mit einem glaubwürdigen Ryan Gosling als introvertierter Autolenker mit mysteriöser Vergangenheit. Der hypnotisierende Soundtrack, die in jeder Einstellung spürbare Liebe fürs Detail und der Mut, Konventionen des Genres mit ästhetischen Einfällen zu brechen, machen den Film zu einem besonderen Leckerbissen.

6. Essential Killing (Trailer)
Der polnische Altmeister Jerzy Skolimowski erzählt mit bitterer Konsequenz von einem afghanischen Taliban-Mitglied, das während eines Gefangenentransports ins östliche Europa die Flucht ergreift und in einer ebenso schönen wie tödlichen Schneelandschaft ums Überleben kämpft. Reduziert auf die rudimentärsten menschlichen Instinkte, folgt man dem wortlosen Vincent Gallo durch Kälte und Hunger, während hinter jedem Baum eine weitere Gefahr lauern könnte. Der spannendste Film des Jahres.

5. Unter dir die Stadt (Trailer)
Christoph Hochhäusler thematisiert in seinem Film die Finanzkrise. Dies geschieht subtil, mit einem latenten Gefühl des Unbehagens. Kühl und blutarm wirken und handeln die Figuren aus der Bankenszene Frankfurts. Frankfurts Finanzviertel bietet dabei eine ebenso glatte wie künstliche, passend zur Oberflächlichkeit der Figuren. Selten war ein Film so stark von einem ungemütlichen Unterton bestimmt, der genau den Nerv der Zeit trifft. Als ganz am Ende des Films das Chaos ausbricht, fühlt man sich als Zuschauer befreit. Und bestätigt darin, den sich anbahnenden Horror richtig gedeutet zu haben.

4. The Tree of Life (Trailer)
Egal, ob man den religiösen Rahmen des Films mit Regisseur Terrence Malick teilt: Es braucht schon gehörig Mut, wenn man sich wie Malick jeweils nach dem letzten Film jahrelang zurückzieht, äusserst öffentlichkeitsscheu ist, und sich dann mit einem Werk zurückmeldet, das nichts weniger als von der Entstehung der Erde erzählt und gleichzeitig die eigene Kindheit verarbeitet. Malick gelingt dies mit Bildern und Szenen, denen man lediglich hohe Kinokunst attestieren kann und sie einfach geniessen muss. Dass der Film darüber hinaus mit seiner religiös-philosophischen Message aneckt und zu Diskussionen anregt, macht das Werkt umso interessanter.

3. The Fighter (Trailer)
David O. Russels Film über die Boxbrüder “Irish” Micky Ward und Dicky Eklund ähnelt in seiner Einfachheit seinen Hauptfiguren. In positiver Hinsicht: Schnell ist der Zuschauer dabei, folgt den beiden Brüdern auf Schritt und Tritt und geniesst jede Sekunde, in der er in deren Leben Einblick erhält. Diese Einfachheit, dieses unmittelbare Gefühl des Mittendrinseins basiert auf perfekt ineinandergreifenden Details: von der Kameraarbeit, über die Dialoge, bis hin zu den realistischen Kampfszenen (inkl. TV-Wiederholung!). Und nicht zuletzt wegen den hervorragenden Schauspielern, die das, was äusserst harte Arbeit ist, zum Wohlgefallen des Zuschauers so spielend leicht aussehen lassen.

2. A Torinói ló – The Torino Horse (Trailer)
Béla Tarrs Filmsprache ist einzigartig. Sein neustes und vielleicht letztes Meisterwerk handelt in einer Hütte eines Bauern und dessen Tochter kurz vor der Apokalypse. Hierbei verwendet Tarr wie gewöhnlich kontrastreiche Schwarzweissbilder und das stete Element der Wiederholung in Bild und Ton. Konzentriert und reduziert zeigt der zweieinhalbstündige Film lange Einstellungen, die wie ein Gemälde anmuten, dessen Inhalt aus seiner Starre erwacht und sich bewegt – bis das Licht ausgeht.

1. Shame (Trailer)
Regisseur Steve McQueen und Schauspieler Michael Fassbender haben bereits in Hunger – ein Film über den Leidensweg von IRA-Märtyrer Bobby Sands – bewiesen, dass man der Kunst zuliebe bereit ist, Grenzen zu überschreiten – körperliche wie auch erzählerische. Die zweite Regiearbeit von Steve McQueen bestätigt den starken Eindruck des Vorgängers nicht nur, sondern lässt jeden Kinoliebhaber auf viele weitere Gemeinschaftsprojekte hoffen – ähnlich vielleicht wie einst bei Scorsese und De Niro. Dieser Vergleich kommt auch nicht von ungefähr: wie ein Travis Bickle (Taxi Driver) taucht auch hier der Protagonist in der Anonymität der Grossstadt unter, um seinem Trieb zu folgen. Natürlich muss ein solcher Film in New York spielen. Und wie Scorsese weiss McQueen seinem Hauptdarsteller das Beste abzuverlangen. Fassbender muss für diese Leistung mit dem Oscar belohnt werden.

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