![]() Land: Südkorea Regie: Ha Yoo Drehbuch: Asa Nonami (Buch) Darsteller: Kang-ho Song, Na-yeong Lee, Sung-min Lee, Jeong-geun Sin, Jeong Jin, In-gi Jeong, u.a. Kamera: – Schnitt: – Musik: – Laufzeit: 118 Minuten Blu-ray-Start: 26.07.2012 Vertrieb: Amasia Weitere Infos bei IMDB |
Wolfsgeheul in Seoul
von Severin Auer
Der südkoreanische Regisseur Yoo Ha liefert mit “Howling” eine gelungene Buchadaption des Japaners Asa Nonami, nur kommt die Geschichte zweier Detektive, die in einer Mordserie ermitteln, nicht über das Niveau eines TV-Krimis hinaus.
Auf einem Parkplatz steigt ein Mann in sein Auto und geht kurz darauf in Flammen auf. Jede Rettung kommt zu spät. Als die Polizei und erste Ermittler den Schauplatz untersuchen, einigt man sich darauf, dass es ein Selbstmord war. Weil solch einfach zu lösende Fälle kaum Ansehen bringen und dem beruflichen Aufstieg nicht dienlich sind, übergibt man den Fall an Sang-Gil (Kang-ho Song), der darüber nicht besonders erfreut ist. Zu allem Übel will man ihm auch noch die unerfahrene Detektivin Eun-Young (Na-Yeong Lee) aufhalsen. Irgendwie müssen die beiden aber miteinander zurechtkommen und sie beginnen den Fall genauer zu untersuchen. Am Hals des Opfers entdecken sie einen Biss, der von einem Hund stammen könnte. Als kurz darauf ein zweites Opfer zu beklagen ist, das die gleichen Male aufweist, beginnt die Suche nach einem tierischen Serienkiller…
Der Titel und die Inhaltsbeschreibung lassen auf einen übernatürlichen Mystery-Thriller schliessen, umso überraschender ist es, dass die Geschichte dann doch sehr bodenständig bleibt. Im Gewand eines guten Tatort-Krimis sind die ungleichen Detektive auf den Spuren eines geplagten Individuums, das von einem tiefen Drang nach Rache getrieben wird. Die persönlichen Motive sind in einem Fall von Mädchenhandel verwurzelt und das Tier nur eine Mordwaffe zur Selbstjustiz. Überraschend ist da nun wirklich überhaupt nichts, zu oft hat man die gleiche Geschichte schon in ähnlichem Gewand gesehen. Leider füllen auch die Protagonisten nur die Schablonen bekannter Stereotypen. San-Gil ist im Job ein Aussenseiter, der aber schnell kombiniert und das Herz am rechten Fleck hat. Seine Partnerin hingegen will sich in dem von Männern dominierten Feld beweisen, tritt anfangs in so manches Fettnäpfchen, liefert schlussendlich aber, dank ihrem emotionalen Zugang zu Mensch und Tier, wichtige Ermittlerarbeit. Die Ränkelspiele im Detektivbüro, bei der die Frau von den Macho-Männern unterschätzt und zu Papierkram genötigt wird, wirkt überholt. Ob die Südkoreaner damit Gesellschaftskritik an ihrer Berufswelt üben oder die starke Frau doch nur als Identifikationsfigur fürs weibliche Publikum aufbauen wollen?
Was übrig bleibt ist eine grundsolide Kriminalgeschichte mit einer tollen Inszenierung, spannenden Schauplätzen und hervorragenden Schauspielern. Auch wenn das Drehbuch kleine Längen aufweist und einige wenige Szenen etwas kitschig anmuten, dürfen sich Genrefreunde Howling vormerken. (Ab 26.07. auf Blu-ray und DVD).
©Amasia
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