PREISE DER INTERNATIONALEN JURY
GOLDENER BÄR für den Besten Film
Poziţia Copilului
Child’s Pose
von Călin Peter Netzer
An einem kalten Märzabend rast Barbu mit 50 Stundenkilometern mehr als erlaubt über die Straßen und reißt dabei ein Kind mit sich. Der Junge stirbt kurz nach dem Unfall. Als Strafe droht Barbu eine Gefängnishaft zwischen drei und 15 Jahren. Höchste Zeit für seine Mutter Cornelia, ins Geschehen einzugreifen. Die gelernte Architektin, eine Frau aus der rumänischen Oberschicht, die die Romane von Herta Müller ungelesen ins Regal stellt und gern mit ihrer Brieftasche voller Kreditkarten hantiert, beginnt ihren Feldzug zur Rettung des lethargisch vor sich hin brütenden Sohnes. Zeugen, so hofft sie, könnten durch Bestechung zur Falschaussage gebracht werden. Und vielleicht lassen sich sogar die Eltern des toten Kindes durch Geld beschwichtigen.
Călin Peter Netzer zeigt eine von Eigenliebe besessene Mutter beim Kampf um ihren verlorenen Sohn und die eigene, längst zerrissene Familie. Der mit semidokumentarischen Mitteln minutiös rekonstruierte Ablauf einer Nacht und der folgenden Tage eröffnet nicht nur Einblicke in die moralische Verfassung der rumänischen Bourgeoisie, sondern wirft auch Schlaglichter auf den Zustand gesellschaftlicher Institutionen wie Polizei und Justiz. ©Internationale Filmfestspiele Berlin
GROSSER PREIS DER JURY (Silberner Bär)
Epizoda u životu berača željeza
An Episode in the Life of an Iron Picker
von Danis Tanović
Eine Roma-Familie in Bosnien-Herzegowina, in einem Ort abseits der großen Stadt. Vater Nazif schlachtet alte Autos aus und verkauft die Metallteile an einen Schrotthändler. Mutter Senada hält das Haus sauber, kocht, bäckt und sorgt sich um die beiden kleinen Töchter. Eines Tages verspürt sie einen stechenden Schmerz im Unterleib. In der Poliklinik erhält sie die Nachricht, dass etwas mit dem Baby in ihrem Bauch nicht stimmt: “Sie sagen, es sei tot.” Eine Blutvergiftung droht, höchste Eile ist geboten. Doch Senada besitzt keine Krankenversicherung. Die Operation kostet weit mehr, als die Familie aufbringen kann, und der Chef des Krankenhauses lehnt es ab, die Frau zu behandeln. Ein Wettlauf gegen die Zeit und die zunehmende Hoffnungslosigkeit Senadas beginnt …
Danis Tanović verdichtet die Dramatik der Ereignisse, die existenziellen Nöte und die Todesangst der Beteiligten zu einer winterlichen Novelle. Dass die Laiendarsteller eine Episode aus ihrem eigenen Leben spielen, trägt wesentlich zur Authentizität und zum sozialen Realismus bei. Zugleich zeigt der Film Lebensmut und Überlebenskunst einer Roma-Familie. ©Internationale Filmfestspiele Berlin
ALFRED-BAUER-PREIS (Silberner Bär) in Erinnerung an den Gründer des Festivals
für einen Spielfilm, der neue Perspektiven eröffnet
Vic+Flo ont vu un ours
Vic+Flo Saw a Bear
von Denis Côté
PREIS FÜR DIE BESTE REGIE (Silberner Bär)
David Gordon Green für
Prince Avalanche (Prince Avalanche)
Alvin und Lance verbringen den Sommer 1988 in einem von Bränden zerstörten, menschenleeren Waldgebiet. Ihr monotoner Auftrag besteht darin, die Fahrbahnmarkierungen der kilometerlangen Landstraße zu erneuern. Lance leidet unter der Isolation in der Natur, fern von Mädchen und Partys. Ganz im Gegensatz zum ernsteren Alvin. Aus der Ferne schreibt dieser leidenschaftliche Briefe an die große Schwester von Lance, seine Freundin. Wenn er frei hat, dringt Alvin noch tiefer in die verlorenen Wälder ein, um Geister zu suchen und verlassene Häuser zu entdecken. Gemeinsam mit Lance mäandert er in einem eigenwilligen kleinen Bauarbeitergefährt durch die Wälder. Sie streiten, prügeln und vertragen sich. Den ganzen langen, drückenden Sommer über machen die beiden nur mit einem mysteriösen Lastwagenfahrer Bekanntschaft, der die beiden mit selbstgebranntem Schnaps versorgt und ebenso unerwartet verschwindet, wie er aufgetaucht ist.
Mit diesem Remake des isländischen Films Either Way von Hafsteinn Gunnar Sigurðsson ist Regisseur David Gordon Green zugleich eine lakonische Komödie und ein philosophisches Roadmovie mit der visuellen Lyrik seiner frühen Independent-Filme gelungen. ©Internationale Filmfestspiele Berlin
PREIS FÜR DIE BESTE DARSTELLERIN (Silberner Bär)
Paulina García in
Gloria (Gloria) von Sebastián Lelio
PREIS FÜR DEN BESTEN DARSTELLER (Silberner Bär)
Nazif Mujić in
Epizoda u životu berača željeza (An Episode in the Life of an Iron Picker) von Danis Tanović
PREIS FÜR DAS BESTE DREHBUCH (Silberner Bär)
Jafar Panahi für
Pardé (Closed Curtain) von Jafar Panahi, Kamboziya Partovi
PREIS FÜR EINE HERAUSRAGENDE KÜNSTLERISCHE LEISTUNG
AUS DEN KATEGORIEN KAMERA, SCHNITT, MUSIK, KOSTÜM oder SET-DESIGN (Silberner Bär)
Aziz Zhambakiyev für die Kamera in
Uroki Garmonii (Harmony Lessons) von Emir Baigazin
LOBENDE ERWÄHNUNG
Promised Land
Promised Land
von Gus Van Sant
LOBENDE ERWÄHNUNG
Layla Fourie
Layla Fourie
von Pia Marais
PREIS BESTER ERSTLINGSFILM
PREIS BESTER ERSTLINGSFILM, dotiert mit 50.000 €, gestiftet von der GWFF
The Rocket
The Rocket
von Kim Mordaunt
LOBENDE ERWÄHNUNG
A batalha de Tabatô
The Battle of Tabatô
von João Viana
PREISE DER INTERNATIONALEN KURZFILMJURY
GOLDENER BÄR für den Besten Kurzfilm
La Fugue
The Runaway
von Jean-Bernard Marlin
PREIS DER JURY (Silberner Bär)
die ruhe bleibt
remains quiet
von Stefan Kriekhaus
BERLIN SHORT FILM NOMINEE FOR THE EUROPEAN FILM AWARDS
Misterio
Mystery
von Chema García Ibarra
DAAD KURZFILMPREIS
Aşura
Ashura
von Köken Ergun
PREISE DER JURYS GENERATION
Kinderjury Generation Kplus
GLÄSERNER BÄR für den Besten Film
The Rocket
The Rocket
von Kim Mordaunt
LOBENDE ERWÄHNUNG
Satellite Boy
Satellite Boy
von Catriona McKenzie
GLÄSERNER BÄR für den Besten Kurzfilm
The Amber Amulet
The Amber Amulet
von Matthew Moore
LOBENDE ERWÄHNUNG
Ezi un lielpilseta
Hedgehogs and the City
von Ēvalds Lācis
GROSSER PREIS DER INTERNATIONALEN JURY VON GENERATION KPLUS
für den besten Langfilm, im Wert von 7.500 € gestiftet vom Deutschen Kinderhilfswerk
Mammu, es Tevi mīlu
Mother, I Love You
von Jānis Nords
LOBENDE ERWÄHNUNG
Satellite Boy
Satellite Boy
von Catriona McKenzie
SPEZIALPREIS DER INTERNATIONALEN JURY VON GENERATION KPLUS
für den besten Kurzfilm, im Wert von 2.500 € gestiftet vom Deutschen Kinderhilfswerk
Cheong
Cheong
von Kim Jung-in
LOBENDE ERWÄHNUNG
Ezi un lielpilseta
Hedgehogs and the City
von Ēvalds Lācis
Jugendjury Generation 14plus
GLÄSERNER BÄR für den Besten Film
Baby Blues
Baby Blues
von Kasia Rosłaniec
LOBENDE ERWÄHNUNG
Pluto
Pluto
von Shin Su-won
GLÄSERNER BÄR für den Besten Kurzfilm
Rabbitland
Rabbitland
von Ana Nedeljković, Nikola Majdak
LOBENDE ERWÄHNUNG
Treffit
The Date
von Jenni Toivoniemi
16.02.2013
Internationale Jury von Generation 14plus
GROSSER PREIS DER INTERNATIONALEN JURY VON GENERATION 14PLUS
für den besten Langfilm, im Wert von 7.500 € gestiftet von der Bundeszentrale für Politische Bildung
Shopping
Shopping
von Mark Albiston, Louis Sutherland
LOBENDE ERWÄHNUNG
Baby Blues
Baby Blues
von Kasia Rosłaniec
SPEZIALPREIS DER INTERNATIONALEN JURY VON GENERATION 14PLUS
für den besten Kurzfilm, im Wert von 2.500 € gestiftet von der Bundeszentrale für Politische Bildung
Första gången
The First Time
von Anders Hazelius
LOBENDE ERWÄHNUNG
Barefoot
Barefoot
von Danis Goulet
PREISE VON UNABHÄNGIGEN JURYS
PREISE DER ÖKUMENISCHEN JURY
Wettbewerb Gloria (Gloria), von Sebastián Lelio
Lobende Erwähnung Epizoda u životu berača željeza (An Episode in the Life of an Iron
Picker), von Danis Tanović
Panorama The Act of Killing (The Act of Killing), von Joshua Oppenheimer
Lobende Erwähnung Inch’Allah (Inch’Allah), von Anaïs Barbeau-Lavalette
Forum Krugovi (Circles), von Srdan Golubović
Lobende Erwähnung Senzo ni naru (Roots), von Kaoru Ikeya
PREISE DER FIPRESCI JURYS
Wettbewerb Poziţia Copilului (Child’s Pose), von Călin Peter Netzer
Panorama Inch’Allah (Inch’Allah), von Anaïs Barbeau-Lavalette
Forum Hélio Oiticica (Hélio Oiticica), von Cesar Oiticica Filho
PREIS DER GILDE DEUTSCHER FILMKUNSTTHEATER
Gloria (Gloria), von Sebastián Lelio
PREISE DER C.I.C.A.E.
Panorama Rock the Casbah (Rock the Casbah), von Yariv Horowitz
Forum Grzeli nateli dgeebi (In Bloom), von Nana Ekvtimishvili, Simon Groß
LABEL EUROPA CINEMAS
The Broken Circle Breakdown (The Broken Circle Breakdown), von Felix Van Groeningen
TEDDY AWARD
Bester Spielfilm W imie… (In the Name of), von Małgośka Szumowska
Bester Dokumentar-/
Essayfilm Bambi (Bambi), von Sébastien Lifshitz
Bester Kurzfilm Ta av mig (Undress Me), von Victor Lindgren
Teddy Jury Award Concussion (Concussion), von Stacie Passon
MADE IN GERMANY – FÖRDERPREIS PERSPEKTIVE, dotiert mit 15.000 €,
gestiftet von Glashütte Original
Jan Speckenbach für Das Klopfen der Steine (The sound of stones)
DFJW-PREIS DIALOGUE EN PERSPECTIVE, dotiert mit 5.000 €,
gestiftet vom Deutsch-Französischen Jugendwerk (DFJW)
Zwei Mütter (Two Mothers), von Anne Zohra Berrached
Lobende Erwähnung
Chiralia (Chiralia), von Santiago Gil
CALIGARI-FILMPREIS
Hélio Oiticica (Hélio Oiticica), von Cesar Oiticica Filho
NETPAC-PREIS
Lamma shoftak (When I Saw You), von Annemarie Jacir
FRIEDENSFILMPREIS
A World Not Ours (A World Not Ours), von Mahdi Fleifel
AMNESTY INTERNATIONAL FILMPREIS
The Rocket (The Rocket), von Kim Mordaunt
CINEMA FAIRBINDET PREIS
Art/Violence (Art/Violence), von Udi Aloni, Batoul Taleb, Miriam Abu-Khaled
HEINER-CAROW-PREIS, dotiert mit 5.000 €,
gestiftet von der DEFA-Stiftung
Naked Opera (Naked Opera), von Angela Christlieb
LESER- UND PUBLIKUMSPREISE
PanoramaPublikumsPreis – Spielfilm
The Broken Circle Breakdown (The Broken Circle Breakdown), von Felix Van Groeningen
PanoramaPublikumsPreis – Dokumentarfilm
The Act of Killing (The Act of Killing), von Joshua Oppenheimer
PREISE DES BERLINALE TALENT CAMPUS
VFF TALENT HIGHLIGHT PITCH AWARD, dotiert mit 10.000 €
Geordie Sabbagh (Kanada)
für Two Guys Who Sold the World (Two Guys Who Sold the World)
ARTE INTERNATIONAL PRIZE, dotiert mit 6.000 €
Petar Valchanov (Bulgarien)
für Urok (The Lesson)
DOLBY® SOUND MARK AWARD
Rutger Reinders (Niederlande)
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