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The Help (2011)

26/11/2011 By Sule Durmazkeser Leave a Comment

Wenn Hausmädchen aus ihrem Alltag erzählen…

von Şule Durmazkeser

In seinem zweiten Kinofilm erweckt Regisseur Tate Taylor die USA der 1960er-Jahre zu neuem Leben. Dazu gehören nicht nur knallbunte Kleider und perfekt sitzende Frisuren, sondern leider auch eine rassistische Grundhaltung. Doch trotz des schwierigen Themas gelingt es «The Help» eine leichte und humorvolle Erzählweise beizubehalten. So durchzieht die Geschichte ein hoffnungsvoller Unterton, der, obwohl er diese turbulente und schwierige Zeit teilweise verklärt, dem Film einen positiven Gesamteindruck verleiht.

Anfang der 1960er-Jahre kommt die junge Eugenia „Skeeter“ Phelan (Emma Stone) nach dem College in ihre Heimatstadt Jackson, Mississippi zurück. Ihr Ziel ist es Schriftstellerin zu werden, doch zunächst muss sie mit einem Job bei der Lokalzeitung vorliebnehmen. Da ihre Aufgabe darin besteht, eine regelmässige Kolumne mit praktischen Tipps für den Haushalt zu verfassen – wovon sie überhaupt keine Ahnung hat –, bittet sie Aibileen (Viola Davis), das afroamerikanische Hausmädchen einer Freundin, um Hilfe. Als Skeeter aber eines Tages auf die Idee kommt, mit Aibileen nicht nur darüber zu sprechen, wie man am besten Flecken aus der Kleidung rausbekommt, sondern auch darüber, wie es ist, die Kinder der weissen Oberschicht grosszuziehen, reagiert Aibileen mit grosser Skepsis. Denn Skeeters Vorhaben, afroamerikanische Frauen zu interviewen und aus ihrer Lebensgeschichte ein Buch zu machen, birgt nicht nur die Gefahr, sich die feine Gesellschaft zum Feind zu machen, sondern verstösst auch gegen das Gesetz. Trotzdem lässt sich Aibileen, nach anfänglichem Zögern, für das Projekt einspannen, das nur unter strengster Geheimhaltung realisierbar ist. Sie ist es auch, die die vorwitzige und resolute Minnie (Octavia Spencer) zum Mitmachen bewegt. Während die beiden erfolglos versuchen, immer mehr Hausmädchen zum Reden zu bewegen, bringt ein unerwarteter Vorfall den Stein ins Rollen und veranlasst die Frauen dazu, ihr Schweigen zu brechen. Die unterschiedlichen Geschichten – mal witzig, mal traurig –, die Skeeter anonym veröffentlicht, werden zum Verkaufsschlager. Das ruft aber nicht nur positive Resonanz hervor: Kurz darauf steht die idyllische Kleinstadt Kopf.

Die 1960er waren ein bewegtes Jahrzehnt für die USA. Bürgerrechtsbewegung, politische Attentate und gewaltsame Ausschreitungen prägten diese Jahre. Die gesetzliche Unterteilung öffentlicher Einrichtungen, die Trennung in Bereiche für die weisse und die afroamerikanische Bevölkerung unterstützte den immer extremer werdenden Rassismus. Dieser Trennung nimmt sich The Help : Im Film reale Ereignisse den Handlungsrahmen, in welchem sich der Alltag der Figuren abspielt. Während die geschichtsträchtigen, politischen Ereignisse nur am Rande, in Form von Fernsehnachrichten, angesprochen werden, konzentriert sich der Film auf die Figuren und ihre Geschichte. Regisseur Tate Taylor verfasste das Drehbuch zu The Help, das auf Kathryn Stocketts Bestseller-Roman Gute Geister , selber. Um der Geschichte die nötige Authentizität zu verleihen, wurde an Originalschauplätzen in Mississippi gedreht. Daneben trägt auch die Detailtreue, die nicht nur bei den Kostümen, sondern auch bei der Ausstattung der Häuser zu finden ist, dazu bei, dass sich der Zuschauer in die Vergangenheit versetzt fühlt.

Die eigentliche Stärke des Films liegt allerdings in den Figuren, die – mit ausgezeichneten Schauspielerinnen besetzt – den Zuschauer emotional berühren. Da wäre zum einen Skeeter, deren jugendlicher Tatendrang und ausgeprägter Gerechtigkeitssinn, gepaart mit einer ordentlichen Portion Naivität, sie dazu treiben ein solches Projekt in Angriff zu nehmen, ohne allfällige Konsequenzen zu bedenken. Aibileen hingegen ist besonnen und rational. Durch ihre langjährige Arbeit als Hausmädchen, ist sie es gewohnt zu schweigen und weiss auch, dass sie sich nicht in das Leben ihrer Arbeitgeber einzumischen hat, obwohl sie – zu Recht – davon überzeugt ist, dass ihre Chefin keine gute Mutter ist. Unfähig ihre Tochter zu lieben – weil sie sie hässlich findet – überlässt sie Aibileen deren Erziehung und Pflege. Anlässlich ihrer erneuten Schwangerschaft bittet Aibileen Skeeter jedoch Folgendes im Buch festzuhalten: „Mrs Leefolt sollte keine Kinder haben!“

Die beiden werden ergänzt durch zwei Figuren, die unterschiedlicher nicht sein könnten: Hilly Holbrook (Bryce Dallas Howard) ist eine Freundin von Skeeter und die klassische Anführerin, die eine Gruppe junger Frauen um sich schart, die alles tun, um von ihr akzeptiert zu werden. Erz-konservativ in ihren Ansichten über Geschlechterrollen und Hautfarbe, versucht sie eine Initiative ins Leben zu rufen, die dafür sorgen soll, dass afroamerikanische Angestellte separate Toiletten bekommen, weil sie ihre Arbeitgeber sonst mit „ihren Krankheiten“ anstecken könnten. Hillys rassistische Haltung, derer sie sich überhaupt nicht bewusst zu sein scheint, soll die Grundstimmung jener Zeit verdeutlichen, doch die überspitzt charakterisierte Figur schwächt die Gefahr einer allfälligen Beeinflussung der Zuschauer, die mit der Darstellung einer solchen Haltung einhergeht und gibt sie der Lächerlichkeit preis. Dazu trägt auch ihr Hausmädchen – und ihre Gegenspielerin – Minnie bei, die Hillys absurde Verbote nie wirklich ernst nimmt. Die Ironie, die hinter dem Toilettenverbot für Menschen steckt, die ihren Vorgesetzten Essen kochen und deren Kinder hüten, kommt in jener Szene am besten zum Ausdruck, in der Minnie, nachdem sie gefeuert wurde, Hilly einen speziellen Schokoladenkuchen vorbeibringt, den diese dann genüsslich verspeist – ohne Angst davor, sich mit einer dieser gefürchteten Krankheiten anzustecken.

The Help mag nicht unbedingt eine tiefgründige Analyse rassistischer Spannungen sein, masst sich aber auch nicht an, eine Lösung für diese Probleme nennen. Taylors zweiter Streifen ist in erster Linie gutes Unterhaltungskino, der die völlig voreingenommene und engstirnige Denkweise gutsituierter Kleinstadtbewohner mit witzigen Dialogen und facettenreichen Protagonisten aufs Korn nimmt. Obwohl viele Konflikte etwas zu einfach gelöst werden, ist The Help, selbst bei einer Länge von 146 Minuten ein kurzweiliger und sehenswerter Film, der trotz des Fokus’ auf Frauen nicht nur das weibliche Publikum begeistern kann.

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The Help (2011)
Deutsch: –
Land: USA, Indien, Verein. Arab. Emirate
Regie: Tate Taylor
Drehbuch: Tate Taylor, Kathryn Stockett
Schauspieler: Emma Stone, Viola Davis, Bryce Dallas Howard, Octavia Spencer, Jessica Chastain u.a.
Kamera: Stephen Goldblatt
Schnitt: Hughes Winborne
Musik: Carl Thomas Newman
Laufzeit: 137 Minuten
Start CH: 08.12.2011
Verleih: Walt Disney Studios Motion Pictures Switzerland
Weitere Infos bei IMDB[/box]
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©Walt Disney Studios Motion Pictures Switzerland





©Walt Disney Studios Motion Pictures Switzerland[hr]

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Filed Under: Featured, Kino, Rezensionen Tagged With: Emma Stone, Octavia Spencer, Tate Taylor, The Help (2011), Viola Davis

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